Wozu Zertifikate?

Es ist noch gar nicht lange her. Ich kann mich jedenfalls noch daran erinnern wie das früher bei uns auf dem Dorf war.
Alle kannten einander. Jeder wusste welcher Handwerker welche Qualität zu welchem Preis anbietet.
Ein Zimmermann zum Beispiel hatte weniger hochqualitative Arbeit anzubieten, war aber auch preislich billiger. Den hat man dann eher für Außenarbeiten, wie zum Beispiel einen Hühnerstall genommen. Ein anderer hat saubere exakte Arbeit abgeliefet, war aber auch entsprechend teurer. Den hat man dann für Arbeiten, wie Fachwerke geholt.
Und so wusste man bei allen im Voraus was man wohl in Etwa bekommen würde.
Da hat niemand ein Zertifikat gebraucht.
Man war aber auch mit sehr viel weniger Schnickschnak zufrieden. Man brauchte bei weitem nicht soviele technische Errungenschaften wie wir das heutzutage tun.
Entsprechend müssen wir dafür heute gleich für ganze Gegenden, wenn nicht gar für die halbe Welt liefern, um für unseren Lebensstandard genug Geld zusammenkratzen zu können.

Als wir unser Saatgut noch an der Haustür und auf Saatgutmärkten verkauft haben, war es prinzipiell nicht notwendig sich zertifizieren zu lassen. An der Haustür hat man sich sowieso gekannt oder auch kennengelernt. Und auf den Märkten konnte man sich rege mit seiner Kundschaft austauschen. Da war dann kein Misstrauen mehr vorhanden.
Aber in Coronazeiten fanden keine Märkte mehr statt und die Kundschaft aus dem Internet kennt einen halt nicht. Da glaubt man dann sein Misstrauen über Zertifikaten abschwächen zu können.
Nun, den Zertifizierungsanstalten wird’s recht sein und wir müssen die gestiegenen Kosten irgendwann an Sie, liebe Kunden, weitergeben.

Unsere Zertifizierungen

  • Pflanzenpass (nach einer Kontrolle vor Ort durch das Regierungspräsidium Karlsruhe benötigen wir den Pflanzenpass nicht mehr.)
  • Gesetzliche Biozertifizierung (EU-BIO)
    Unsere Zertifizierungsstelle ist ABCert.
  • Zertifizierung Bioland
    Bioland hat keinen Gesetzescharakter, sondern ist ein Verein. Bioland hat aber etwas strengere Vorgaben als EU-BIO.
    Wir sind auch von Bioland zertifiziert.

Das Saatgut von 2020 ist Umstellungsware, alles davor gilt als konventionelle Ware.
Aus meiner persönlichen Sicht ist bei uns aber alles Bioware mit dem Unterschied, dass wir vor der Umstellung auf Bio mehr Zeit für unsere Pflanzen hatten. Damals musste ich noch nicht soviel Bürokratie bewältigen. 🙂
Wir haben von Beginn an biologisch gegärtnert und werden dies wohl auch nicht ändern. Der Unterschied ist lediglich, dass wir erst seit 2021 auch geprüft werden. Bisher gab es noch keinerlei Beanstandung an unserer Arbeitsweise.

Zusätzlich verkaufen wir für einen Freund aus unserem Dorf Saatgut mit, das dann nicht biozertifiziert ist. Er arbeitet aber auch biologisch, nur eben nicht zertifiziert. Dies ist auf Grund der Beschriftung der Saatguttüten nachvollziehbar. Für Fragen hierzu bitte melden.